Feuerwehrchronik
Hervorgehend aus dem Akener Männerturnverein "Frisch Auf" wurde am 04. Mai 1874 die Freiwillige Feuerwehr Aken gegründet.
Um die Jahrhundertwende konnte das erste Gerätehaus, in der Köthener Straße, bezogen werden. Alle Ausrüstung, bis dahin in sogenannten "Leiterhäusern" untergebracht, wurde hier zusammengefasst. So standen z.B. 1924 den Kameraden 3 bespannte Handdruckspritzen, 3 Wasserwagen mit je 2000 Liter Fassungsvermögen, eine mechanische Schiebleiter (17m), ein Gerätekarren und eine fahrbare Schlauchhaspel zur Verfügung.
Durch die Inbetriebnahme der Wasserleitung in Aken und der Anschaffung einer Motorspritze zum Ende der 20er Jahre, veränderte sich stark Gliederung und Taktik der Akener Feuerwehr. Die Mobilität erhöhte sich 1934 mit der Beschaffung des ersten Feuerwehrfahrzeugs. Zur Alarmierung wurden die Sturmglocken geläutet bzw. bliesen Melder auf Fahrrädern das Horn. Dies änderte sich 1937 mit der Inbetriebnahme einer Alarmanlage mit 7 Feuermeldern im Stadtgebiet. Die Kameraden wurden mittels Klingeln in ihren Häusern alarmiert.
Der Neuanfang nach dem zweiten Weltkrieg war gekennzeichnet durch Mangel und Improvisation. Meistens stand ein Löschfahrzeug zur Verfügung. Die Alarmierung erfolgte über die alten Luftschutzsirenen. Um die Kameradschaft zu festigen, wurden Feuerwehrbälle, Busfahrten und andere gesellige Veranstaltungen organisiert. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Mit einem 1961 übernommenen Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1944) war es den Kameraden nun möglich, schneller die Brandbekämpfung aufzunehmen. 1967 konnte dieses TLF durch ein fabrikneues Fahrzeug ersetzt werden.
1968 kam neu ein Löschfahrzeug LF8-STA in den Bestand. Nun verfügte die Wehr über einen normgerechten Löschzug bestehend aus TLF16, LF15 und LF8-STA. Spezialanhänger ergänzten die Ausrüstung.
Die Kameraden meisterten über die Jahre ihre Einsätze trotz einer ständig bestehenden dünnen Personaldecke.
1978 wurde endlich der Feuerwehr-Notruf 112 für Aken geschaltet. Die Betriebswache des Einspritzgerätewerkes übernahm die Notrufannahme und löste den Sirenenalarm aus. Dieses System bewährte sich bis 1992.
In den 70er und 80er Jahren konnten die einzelnen Fahrzeuge durch neue bzw. generalreparierte Fahrzeuge ersetzt werden.
Mit der Vereinigung Deutschlands und der Bildung der neuen Bundesländer kamen, wie schon mehrmals seit Bestehen der Feuerwehr, Veränderungen bei Dienstvorschriften, Strukturen und Trägerschaften auf die Akener Feuerwehr zu. Das Einsatzspektrum erweiterte sich beträchtlich.
Wegen des Ansteigens der Hilfeleistungseinsätze wurde 1991 ein gebrauchter Rüstwagen RW2 beschafft. Eine Drehleiter kam in den Fahrzeugbestand.
Aken nahm Anfang der 90er Jahre partnerschaftliche Beziehungen zu den Städten Erwitte (Nordrhein-Westfalen) und Anor (Frankreich) auf. In diesem Rahmen kam es zu freundschaftlichen Besuche zwischen den Feuerwehren dieser Städte und der Akener Feuerwehr.
Seit 1994 erfolgt die Alarmierung über Funkmeldeempfänger von der Leitstelle in Köthen aus. Alle Kameraden wurden damit ausgestattet, die Sirenen haben ausgedient.
1998 wurden umfangreiche Um- und Anbaumaßnahmen am Gerätehaus in der Töpferbergstraße begonnen. Dieses Gerätehaus war 1941 übernommen worden.
Die neue Fahrzeughalle und der umgestaltete Altbau wurden am 08. Mai 1999, im Rahmen des Festes zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Aken, feierlich übergeben. Ebenfalls im Jahre 1999 konnte ein Mehrzweckfahrzeug zum Transport von Mannschaft und Gerät in Betrieb genommen werden. Es handelt sich hierbei um einen VW Kleinbus.
Auch in den Jahren 2000 und 2001 durften sich die Kameraden der Feuerwehr über neue Fahrzeuge freuen. Ein Tanklöschfahrzeug und ein Löschgruppenfahrzeug (beide MAN) wurden in den Bestand der Freiwilligen Feuerwehr Aken übernommen.
Das folgende Jahr 2002 war ein besonderes in der Akener Feuerwehrgeschichte. Die Einsatzkräfte hatten die Jahrhundertflut zu bewältigen. Mit Hilfe anderer Feuerwehren aus ganz Deutschland, dem Technischen Hilfswerk, der Bundeswehr und natürlich den hunderten freiwilligen Helfern wurde eine Katastrophe verhindert und Aken vor dem Dammbruch bewahrt.
2004 wurde groß gefeiert. Die Feuerwehr wurde 130 Jahre alt. Viele Gäste aus nah und fern kamen zur Gratulation und blieben auch zum feiern. Der Platz vor dem Gerätehaus wurde vielseitig genutzt. Ob als Vorführplatz für Schauübungen der Jugendfeuerwehr oder zu etwas späterer Stunde als Tanzfläche. Aber nicht nur dieses Ereignis sollte nicht so schnell vergessen sein. Auch an der Mannschaft änderte sich einiges. Seit April 2004 komplettieren auch Frauen und Mädchen die Feuerwehr Aken.
Im Jahr 2007 war es dann soweit, endlich wieder ein neues Fahrzeug. Die Feuerwehr Aken wurde durch eine neue Drehleiter (Mercedes) vervollständigt. Sie wurde am 25. August 2007 durch den Pfarrer i.R. Friedrich Dickmann geweiht.
Durch die Neustrukturierung der Landkreise in Sachsen- Anhalt wurde aus dem Landkreis Köthen, dem Landkreis Bitterfeld und Teilen des Landkreisen Zerbst der neue Kreis Anhalt- Bitterfeld gebildet. Die Rettungsleitstelle befindet sich nun nicht mehr in Köthen, sondern in Bitterfeld-Wolfen. Von hier erfolgt nun seit Juli 2007 die Alarmierung der Einsatzkräfte.
Im Jahr 2010 rückte die Feuerwehr Aken zu 44 Einsätzen mit einer Gesamtzeit von 104 Stunden und 33 Minuten aus. Die Alarmierungen gliedern sich auf in 21 Brände, 18 Hilfeleistungen und 5 sonstige Einsätze. Zur Zeit zählt die Freiwillige Feuerwehr Aken (Elbe) 89 Mitglieder wovon 48 Kameraden und Kameradinnen die Einsatzabteilung bilden. Die Alters- und Ehrenabteilung besteht aus 20 Mitgliedern und die Jugendfeuerwehr aus 21 Mädchen und Jungen. All diese Kameradinnen und Kameraden konnten sich stets der Unterstützung der Stadtverwaltung sicher sein. Meist stand hierbei der finanzielle Aspekt im Vordergrund. Aber auch auf materielle und technische Hilfe durch Stadt, Akener Betriebe und Gewerbetreibende war immer Verlass.
2011 erhielt die Feuerwehr Aken für ihren Standort ein Hilfeleistungsfahrzeug, kurz HLF. Der Rüstwagen RW2, seit 1991 im Einsatzdienst, wurde außer Dienst gestellt. Das HLF wird von den Kameraden der Wehr besetzt, ist allerdings Eigentum des Landkreises und wird als solches im Katastrophenfall durch die Katastrophenschutzeinheit des Landkreises Anhalt-Bitterfeld besetzt.
Im Jahr 2012 hat sich die Freiwillige Feuerwehr Aken (Elbe) mit den Ortsfeuerwehren an den Feierlichkeiten zur 850- Jahrfeier der Stadt beteiligt.